Unwahrheiten


Unwahrheiten der Hypnose

„Ich glaube, ich war gar nicht hypnotisiert, ich habe alles mitbekommen“.

Ein Satz, der nach der ersten Hypnose-Sitzung immer wieder zu hören ist, da die Annahme, Hypnose sei Bewusstlosigkeit, sehr weit verbreitet ist.

Jedoch Tatsache ist: Hypnose ist NICHT Bewusstlosigkeit.

Auch in Trance ist Ihnen zu jeder Zeit bewusst, was geschieht. Oftmals mögen Sie sich im Trancezustand wundern, warum Sie gerade so und nicht anders geantwortet haben oder wie Sie ausgerechnet genau auf diese Idee gekommen sind. Die Ursache dafür ist einfach zu erklären. Während der Trance übernimmt Ihr Unterbewusstsein die Führung und das sonst so dominante Bewusstsein tritt in den Hintergrund.

Wenn Ihnen eine Person nach einer Hypnose-Show dennoch erzählt, er oder sie könne sich an nichts mehr erinnern, dann hat der Hypnotiseur sich an einem besonders spektakulären, hypnotischen Phänomen bemächtigt, nämlich das der Amnesie (Vergessen). Diese Amnesie wirkt aber, wenn überhaupt, nur oberflächlich und kann innerhalb von Sekunden wieder rückgängig gemacht werden.

Wenn nicht Bewusstlosigkeit, was dann?

Es gibt mindestens acht verschiedene Theorien darüber, was Hypnose ist und warum sie funktioniert. Hypnose ist nach vielen Auffassungen ein veränderter Bewusstseinszustand, in welchem das Unterbewusstsein - der eigentliche Motor und Motivator des Menschen - besser ansprechbar ist.

Damit Hypnose funktioniert, ist zuerst eine Verbindung notwendig, die auch als Rapport bezeichnet wird. Wenn die Voraussetzungen für diese Verbindung gegeben sind, welche gegenseitiges Vertrauen und Einverständnis sind, wird man feststellen, dass ein sogenanntes Leading stattfindet.

Dazu ein kleines Beispiel:

Ein Klient erzählt von einem Autounfall, den er erlitten hat und davon, dass er folgend zwei Tage im Koma lag.
Wenn man ihn nun auffordert zu schildern, was genau während des Komas geschah, wird er natürlich mit „Ich weis es nicht“ antworten.
Nun sagt er Hypnotiseur z.B. : „Auf drei ist das Koma aufgehoben und du kannst mir genau schildern, was geschah. Eins, Zwei, Drei“.
Der Klient wird der Aufforderung des Hypnotiseurs Folge leisten und sämtliche Vorfälle schildern können. Auf die Suggestion (Vorschlag) hin hat er das hypnotische Phänomen der Hypermnesie (Übererinnern) produziert. Das ist für den Hypnotiseur ein Zeichen dafür, dass ein Rapport, also eine Verbindung besteht.

 

 

Gefahren der Hypnose


Hypnose ist nicht ungefährlich, der falsche Einsatz oder sogar Missbrauch kann weitreichende, nicht in Zukunft absehbare Folgen haben. Gefahren der Hypnose

Hypnotisieren darf jeder in Deutschland, hierzu gibt es keine gesetzlichen Vorschriften, die dies untersagen könnten. Das Unterbewusstsein nimmt Suggestionen wortwörtlich und überprüft sie auch nicht auf ihre Realität. Das Einzige, was zu einem inneren Konflikt führen kann, sind moralisch verwerfliche Suggestionen, welche bei Anwendung entweder ignoriert oder auf sofortigen Widerstand stoßen. Diese Schutzfunktion garantiert jedoch nicht, dass rettende Handlungen und Tätigkeiten auch in Ausnahme- und Gefahrensituationen unterbunden bleiben. In diesen Fällen greift nach wie vor der Selbsterhaltungstrieb ein.

So würden die meisten Menschen sogar Handfeuerwaffen benutzen, wenn es die Umstände erfordern. Ob diese gefährlichen Situationen der Wirklichkeit entsprechen oder nur suggeriert werden, spielt für den Probanden hierbei keine Rolle, denn einzig allein der Glaube des Probanden zählt, um eine Reaktion auszulösen.

Verbindungsverlust

Ungeschickt gewählte Suggestionen des Hypnotiseurs können die Kommunikation über die aufgebaute Verbindung verhindern, ohne dass der Hypnotisant aufwacht. Dieser Verlust der Kommunikation kann beiderseits zu Panik führen, wobei der Hypnotisant sich verloren fühlt und der Hypnotiseur kann die Hypnose nicht mehr kontrollieren. Die Verbindung zwischen Hypnotiseur zum Hypnotisanten kann vollständig verloren gehen, wobei Suggestionen weder angenommen noch zurückgenommen werden können. Sollte dieser Fall auftreten, muss der Hypnotiseur versuchen, die Verbindung mit dem Hypnotisanten wieder herzustellen.

Verhält sich der Hypnotiseur dabei ruhig und besonnen, kann dieser das Vertrauen des Hypnotisanten zurück gewinnen, wodurch sich die Verbindung dann in der Regel erneuert. Die Hypnose lößt sich aber immer spätestens nach dem Auwachen selbständig auf. Ein Hängenbleiben in der Hypnose gibt es nicht und wird es nie geben!

Überanstrengung

Bei normalen Bewusstsein ist es nicht möglich, die eigenen Energiereserven vollends auszuschöpfen. Nur in Todesangst wird der dafür verantwortliche Schutzmechanismus außer Kraft gesetzt. Allerdings kann dieser auch durch Hypnose aufgelöst werden.

Hierbei ist strengstens zu beachten, dass die Anwendung von Hypnose, um die Belastungsgrenzen, zum Beispiel im Sport, zu überschreiten, lebensgefährlich ist.

Medizin

Die Hypnose kann bei vielen medizinischen Anwendungen als sinnvolle Ergänzung zu konventionellen Mitteln dienen. Zum Teil wird sie fälschlicherweise als allwirksames Heilmittel propagiert. Doch dabei beruht sich die Wirksamkeit der Hypnose auf die Einstellung des Patienten und unterstützt die Selbstheilungskräfte ohne jegliche Nebenwirkungen, wie man sie von Medikamenten kennt.

Es gilt grundsätzlich zu beachten: Wer sich einer Hypnosesitzung unterzieht, sollte dies bei einem vertrauenswürdigen Hypnotiseur machen. Dazu dienen in der Regel Referenzen des Hypnotiseurs.

 

Bin ich hypnotisierbar?


Jeder Mensch, der schlafen kann, ist hypnotisierbar. Viele Menschen habe vor der ersten Hypnose Angst, was aber nicht berechtigt ist. Ihren Vermutungen, daß Sie dem Hypnotiseur ausgeliefert sind, ist falsch. Bei der Showhypnose auf der Bühne ist die Bereitschaft der Personen so vorhanden, daß Sie Spaß mitmachen möchten. Auch auf der Bühne kann nicht gegen den Willen hypnotisiert werden.
 

Allgemeine Hypnosesitzungen

 
Männer haben meistens Angst, Sie würden Ihre Schwächen in Hypnose bekannt geben. Männer wurden ja so erzogen, daß Sie immer stark sind und keine Gefühle zeigen dürfen. Männer stehen über alles und haben alles im Griff.
Das ist natürlich nicht richtig.
 
Frauen haben meistens Angst, Sie würden in Hypnose etwas sagen, was nicht Ihrer Erziehung oder dem allgemeinem Frauenbild entspricht, über Erlebnisse reden, die nur Sie wissen bzw. niemand aus Ihrem Bekanntenkreis. Auch gibt es Befürchtungen, Sie sind dem Hypnotiseur total ausgeliefert. 
Das ist prinzipiell falsch.
 
Richtig ist, daß in einer normalen Hypnose der hypnotisierte (Hypnotisant) nicht ein Wort sagt. Es gibt Hypnosen, die geziehlt einen Dialog zwischen beiden Personen benötigen, jedoch da wird im Vorgespräch genau darüber geredet, um was es sich handelt und welches Ziel man mit dem Dialog haben will.

Testen Sie den Hypnosetest und Sie werden sehen, Hypnose ist eine wunderbare Sache.

Frank Schäfer

 

Trancephänomene


Charakteristisch vegetative Veränderungen des Trancezustandes sind:

Trancephänomene der Hypnose
  • Atem (langsamer, flacher)
  • Muskelspannung (geringer oder höher)
  • Herzschlag (meist langsamer) und Blutdruck (meist niedriger)
  • Bewegungen (seltener, geringer, zeitverzögert, leicht ruckartig)

Während des Verlaufs der Trance können unterschiedliche Phänomene auftreten, diese sind:

  • Zeitverzerrung (verlangsamte oder beschleunigte Zeitwahrnehmung)
  • erhöhte Suggestibilität und Lernfähigkeit
  • Aufhebung gedanklicher Beschränkungen
  • vernetztes Denken (gleichzeitige Verarbeitung von Inhalten auf mehreren Ebenen)
  • positive und negative Halluzination (Nicht-Vorhandenes wahrnehmen oder Vorhandenes nicht wahrnehmen)
  • Amnesie und Hyperamnesie (fehlendes und erhöhtes Erinnerungsvermögen)
  • Altersregression und -Progression (Wiedererleben eines früheren Lebensalters bzw. Imagination eines zukünftigen Zustands)
  • veränderte Körperwahrnehmung in Form von Analgesie, Anästhesie, Hyper- oder Hyposensitivität (Schmerzfreiheit, Gefühllosigkeit, erhöhte oder verringerte Empfindlichkeit)
  • ideomotorische Bewegungen (unwillkürliches Zucken), Armlevitation (automatisches Schreiben) u.v.m.
  • Katalepsie (Körperstarre) bzw. Hyper- oder Hypotonie (erhöhte oder verringerte Muskelspannung)
  • Dissoziation (Abkopplung) und Assoziation (neu verknüpfen) von Sinneswahrnehmungen, Emotionen, Wissens- und Vorstellungsinhalten, Erinnerungen sowie einzelnen, körperlichen, seelischen Funktionen.

Hierbei ist die teilweise Dissoziation, bei der das körperliche bzw. das geistige und seelische Erleben als fremd wahrgenommen wird, von der völligen Dissoziation, bei der es nicht mehr wahrgenommen wird, zu unterscheiden.

Körperliche Phänomene

Eine Einleitung in die Trance ruft körperlich messbare Veränderungen hervor. Durch bestimmte Verfahren können spezifische Veränderungen der Aktivitäten des Gehirns nachgewiesen werden. Die leichte Entspannung im Zustand der Trance korreliert z. B. mit dem vermehrten Auftreten von Alpha-Wellen.

Zur Überprüfung der Trance wird ein sogenannter Levitationstest (unwillkürliches Heben eines Gliedmaßes, meistens eines Arms, auf Kommando) eingesetzt. Die vom vegetativen Nervensystem gesteuerten Körperfunktionen zeigen erholungsfördernde Merkmale, z.B. die Reduktion des Herzschlags, Senkung des Blutdrucks, verringerte Ausschüttung von Stresshormonen (Cortisol) sowie erhöhte Immunbereitschaft.

Zu beachtet ist, dass die körperliche Entspannung unter Umständen meistens so groß ist, dass Sprechen nicht mehr möglich ist. Es muss erst suggeriert werden, dass es leicht fällt zu sprechen und sich nur die dafür nötigen Muskeln anspannen. Die Trance wird manchmal als so entspannend für den Probanden empfunden, dass dieser gar nicht mehr aufwachen möchte.

Kognitiv

Unter dem Zustand der Trance können bei Erwachsenen eher untypische, besonders detaillierte, Erinnerungen hervorgerufen werden, welche in der Regel nur bei Kindern bis 5 Jahren auftreten. Bekannt dabei sind außerdem Erinnerungsverlust, doch auch erhöhte Erinnerungsfähigkeit, wobei diese für forensische Zwecke eher unbrauchbar und unzuverlässig ist. Die Amnesie hingegen tritt rein spontan auf und wird vom Unterbewusstsein als Schutzmechanismus eingesetzt.

 

Trancestadien


 In der Praxis unterscheidet man folgende Hypnosetiefen:

Trancestadien in der Hypnose

Somnolenz (Leichte Trance)

Die Aktivität des Bewusstseins unterscheidet sich in der Somnolenz noch kaum vom Wachzustand. Einfache und logische Suggestionen werden angenommen und eine beginnende Entspannung der Muskulatur ist zu beobachten. Dabei ist Regression und analytische Arbeit möglich.

Hypotaxie (Mittlere Trance)

In der Hypotaxie vertieft sich der Körper und wird partiell empfindungslos, wobei das Wachbewusstsein noch kaum aktiv ist. Es werden alle Suggestionen angenommen, welche nicht der Persönlichkeit des Probanden widersprechen. Noch dazu ist totale Schmerzlosigkeit möglich.

Somnambulanz (Tiefe Trance)

In der Somnambulanz stellt sich eine vollkommende Entspannung mit praktischem Verlust der Kritikfähigkeit des Wachbewusstseins dar. Dabei werden auch Suggestionen angenommen, welche unlogisch und realitätsfremd erscheinen, wobei eine Amnesie durchaus möglich ist. Halluzinationen können hierbei erfolgreich suggeriert werden. Diese Halluzinationen unterscheiden sich in positive und negative.

In den positiven Halluzinationen nimmt der Proband irreale Dinge war, im Gegensatz zu der negativen Halluzination, mit welcher der Proband reale Dinge nicht mehr wahrnehmen kann. Der Übergang zwischen den verschiedenen Tiefen der Trance findet fließend statt. Nach Belieben kann die Trance vertieft werden, solang der Proband keinen Widerstand leistet.

 
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